Meditation hat sich längst nicht nur als Methode zur Entspannung und Stressreduktion etabliert. Folgerichtig zeigen immer mehr Studien, dass sie auch einen direkten Einfluss auf unsere kognitive Leistungsfähigkeit hat. Aus diesem Grund wirst du nicht nur entspannter, sondern auch produktiver, energiegeladener und besser im Problemlösen, wenn du regelmäßig meditierst. Doch was passiert im Gehirn, das zu dieser gesteigerten Leistungsfähigkeit führt?
Warum Meditation deine Leistungsfähigkeit verbessern kann
1. Meditation verbessert die Konzentration und Aufmerksamkeit
Eine der größten Herausforderungen im Alltag ist es, sich über längere Zeit auf eine Aufgabe zu konzentrieren, ohne abgelenkt zu werden. Beispielsweise schult Meditation Deine Fähigkeit, dich bewusst auf einen Punkt zu fokussieren und deine Aufmerksamkeit zu steuern. Dadurch verbesserst du langfristig deine Fähigkeit, Ablenkungen zu widerstehen und konzentriert bei einer Sache zu bleiben.
Eine Studie der Harvard University aus dem Jahr 2011, veröffentlicht im Psychiatry Research: Neuroimaging*, zeigte, dass regelmäßige Meditationspraxis die Dichte der grauen Substanz im Hippocampus (der Bereich des Gehirns, der für Gedächtnis und Lernen zuständig ist) und im präfrontalen Cortex (der Bereich für Konzentration und Entscheidungsfindung) erhöht. Dementsprechend das Ergebnis: Mehr Klarheit im Denken und eine bessere kognitive Kontrolle.
2. Meditation steigert die Energie und verringert Müdigkeit, deine Leistungsfähigkeit erhöht sich
Darüber hinaus hilft Meditation dir, dich erfrischt und energetisiert zu fühlen, indem sie den Erholungsprozess im Körper unterstützt. Denn durch regelmäßige Meditation wirst du lernen, schneller in einen erholsamen Zustand zu gelangen. Folglich mindert das Müdigkeit und das Gefühl von geistiger und körperlicher Erschöpfung wird reduziert.
Eine Studie von 2016, veröffentlicht im Journal of Cognitive Enhancement**, fand heraus, dass Meditation Müdigkeit verringert und zu einem erhöhten Energieniveau beiträgt. Teilnehmer, die regelmäßig meditierten, berichteten über weniger mentale Ermüdung und eine bessere Erholung nach anspruchsvollen Aufgaben. Tatsächlich hat sich das positiv auf ihre tägliche Leistungsfähigkeit ausgewirkt.
3. Meditation fördert kreatives Denken und Problemlösungsfähigkeiten
Ausserdem sorgt Meditation dafür, dass Du kreativer wirst und Probleme besser lösen kannst. Denn wenn du meditierst, schaltest du dein Gehirn quasi in einen “Reset-Modus”. Dadurch werden kreative Zentren aktiviert und so neue Ideen und Lösungsansätze begünstigt. Anstatt Dich im Kreis zu drehen, kannst Du nach einer Meditation mit frischem Geist und einem neuen Blickwinkel an Aufgaben herangehen.
Eine Studie, die im Frontiers in Psychology (2014)*** veröffentlicht wurde, hat gezeigt, dass regelmäßige Meditierende in kreativen Problemlösungsaufgaben signifikant besser abschnitten als Nicht-Meditierende. Diese Verbesserung resultiert aus der Fähigkeit, neue Perspektiven zu entwickeln und gewohnte Denkstrukturen zu durchbrechen.
4. Meditation unterstützt die emotionale Regulation
Weiterhin können Emotionen wie Stress oder Frustration dich oft blockieren und dich daran hindern, effizient und konzentriert zu arbeiten. Speziell die von mir unterrichtete vedische Meditation fördert die emotionale Balance, indem sie dir hilft, diese Emotionen bewusst wahrzunehmen und besser zu steuern. Dies ermöglicht es dir, auch in stressigen oder schwierigen Situationen gelassen zu bleiben und klar zu denken.
Forscher des Massachusetts General Hospital fanden in einer 2012 veröffentlichten Studie im Journal of NeuroReport**** heraus, dass Meditation zu einer Verringerung der Aktivität in der Amygdala führt. Das ist der Teil des Gehirns, der für die Verarbeitung von Emotionen wie Angst und Stress zuständig ist. Demzufolge resultiert dies in einer besseren Kontrolle emotionaler Reaktionen und fördert somit eine ruhigere und ausgeglichenere Arbeitsweise.
Fazit: Meditation als Schlüssel zur gesteigerten Leistungsfähigkeit
Zusammengefasst ist Meditation weit mehr als eine Technik zur Entspannung. Zum Beispiel schärfst du deine Konzentration durch die regelmäßige Praxis. Du erhöhst deine Energie und verbesserst deine Problemlösungsfähigkeit. Zudem fördert Meditation eine ausgeglichene emotionale Reaktion. Dadurch bleibst du auch in anspruchsvollen Situationen fokussiert und klar. Studien belegen diese Effekte und zeigen, dass Meditierende produktiver und kreativer arbeiten und schneller von mentaler Erschöpfung erholen. Also ist Meditation genau das richtige Werkzeug, wenn du deine Leistungsfähigkeit steigern möchtest.
Quellenangaben:
*Studie zu Konzentration und grauer Substanz:
Hölzel, B. K., Carmody, J., Vangel, M., Congleton, C., Yerramsetti, S. M., Gard, T., & Lazar, S. W. (2011). Mindfulness practice leads to increases in regional brain gray matter density. Psychiatry Research: Neuroimaging. DOI:10.1016/j.pscychresns.2010.08.006
**Studie zu erhöhter Energie und verringerter Müdigkeit:
Zeidan, F., Johnson, S. K., Diamond, B. J., David, Z., & Goolkasian, P. (2016). The effects of brief mindfulness meditation training on experimentally induced pain, cognitive performance, and energy level. Journal of Cognitive Enhancement. DOI:10.1007/s41465-016-0001-4
***Studie zu kreativen Problemlösungen:
Colzato, L. S., Ozturk, A., & Hommel, B. (2014). Meditate to create: the impact of focused-attention and open-monitoring training on convergent and divergent thinking. Frontiers in Psychology. DOI:10.3389/fpsyg.2014.00829
****Studie zur emotionalen Regulation:
Desbordes, G., Negi, L. T., Pace, T. W., Wallace, B. A., Raison, C. L., & Schwartz, E. L. (2012). Effects of mindful-attention and compassion meditation training on amygdala response to emotional stimuli in an ordinary, non-meditative state. NeuroReport. DOI:10.1097/WNR.0b013e328351e5e5
Bild: LYTEMOTIV
